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Published on 20 May 2014

Today Special-軟實力MIT

主題|人間‧歸宿─張耀煌個展

【MOCA:面對面-MOCA計畫】MOCA Taipei 2011

藝文直擊 | 張耀煌個展

 

Uploaded on 14 Oct 2011

※非池中藝術網※http://artemperor.tw/

仰視當代藝術館廣場這棟近百年的古蹟建築,突然發現今秋的當代藝術館變得分外狂野,藝­術家張耀煌《面對面-MOCA計畫》以豪放的水墨線條和野獸派的大膽用色勾勒出六十四­張《行氣》面像畫作,並將所有畫作裝置在當代藝術館的窗戶和外牆,讓所有經過的民眾都­有機會與這些面目畫像「面對面」!另外在當代館廣場上,也可見形如水紋卻又勁道十足的­鐵製平版雕塑,感受熱情奔放的生命力。

兼具台灣企業家與藝術家身分張耀煌,繼2000年上海美術館、2005年中國美術館與­台灣歷史博物館、2008年台北市立美術館陸續舉辦藝術創作個展以來,醞釀2年之後,­今年,適逢中華民國建國百年,2011年9月7日,於韓國釜山市立美術館推出大型個展­,2011年10 月6日又即將登上台北當代藝術館,推出包含鐵雕、藝術創作風格鮮明的全新個展。


延續以往創作,相關頭像的重要代表系列「凝視」、「動物系列」與「面目集團」;這次,­張耀煌再以人臉上不同的眼神與表情為創作元素,融合東方行草、狂草的運氣墨線,與西方­野獸派的大膽用色,從鮮豔的火紅色、藍紫色,到春天微漾的水藍色、粉紅色;藉此,可一­窺藝術家藉由不同創作所反映出的內心轉變。


跳脫框架式的畫風、創新嘗試的鐵雕與不同型式的展覽方式,更顯張耀煌特殊的創作風格。­張耀煌透過40多年來所累積的豐富人生閱歷,以流暢的筆觸與生動鮮艷色彩,大膽構圖,­藉由「臉」來傳遞出的各種人生百態。親臨展覽,將能真實體驗並感受畫作與雕塑作品所帶­來的震撼與感動。

Hannover solo exhibition review

Yahon Chang – Wesen und Antlitz

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Ankündigungstexte von Ausstellungen asiatischer Künstler in Deutschland sind kryptisch, müssen es fast zwangsläufig sein, denn man ist gewungen zugleich mit dem Fremden und dem Vertrauten zu werben.

Das ist auch bei Chang Yahon* aus Taiwan der Fall. Es wird auf seine Wurzeln in der Kalligraphie hingewiesen und ebenso auf eine Brücke zur westlichen Malerei. Solche Hinweise sind so herrlich vielfältig, dass man sich keine Vorstellung vom Ergebnis machen kann.

Ich habe in China Ausstellungen mit klassischer Tuschemalerei gesehen und Arbeiten mit teils zaghaften, teils vehementen Schritten in eine zeitgemäße Darstellungsform. Ich habe aber auch Ausstellungen mit aktueller chinesischer Kunst (vor allem in Peking) gesehen. Und ich habe immer wieder versucht, mich mit Künstlerinnen und Künstlern über ihre Arbeiten zu unterhalten. Ich habe manches verstanden, aber vor allem ahnend gelernt, dass eine Brücke des Verstehens vielleicht garnicht möglich ist.

Nach der Ausstellung von Chang Yahon würde ich sagen, dass ein Verständnis von einer zur anderen Kunst, von einer zur anderen Kultur auch nicht notwendig ist.

In der Kunsthalle Faust (Hannover) wird in durchaus umfassender Weise das Werk des heute 66jährigen Künstlers in einem großen Raum präsentiert. Ein erster Rundblick verwirrt, weil man einerseits Arbeiten sieht, die deutlich aus der Arbeitsweise der Kalligraphie herkommen, andererseits Arbeiten, die ein Eintauchen in europäische Formen und Sujets der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts widerspiegeln. Man kann das nicht zusammen bringen und man kann es auch nicht verbinden.

Man sieht, dass Chang ein präzise arbeitender, kenntnisreicher Künstler ist, der mit Farben und Formen sicher umgeht.

Europäisch-amerikanische, also westliche Kunst befragen wir gerne nach Inhalten – was versteckt sich in Figuren, Symbolen, Farben und Formen. Und Kunstwerke aus dem chinesischen Kulturraum werden gerne auf eine Verbindung zur alten Kultur oder von der Tradition zur Zeitgenossenschaft hin betrachtet. Ich habe den Künstler genau in diesem Sinne nach dem Weg von der klassischen Kalligraphie zur modernen Tuschemalerei und nach der Übertragung in die sich so anders verhaltenden Ölfarben gefragt. Die Antwort war keine Antwort in unserem Sinn. Sie war eine Wegweisung in historische Tiefen der Kultur.

„Man nimmt ein kleines Element“, sagte Chang Yahon (in der englischsprachigen Intepretation seiner Tochter), „und versucht herauszufinden, wie man es entwickeln und in seiner Bedeutung vergrößern kann. Im Grunde ist es ein Verstehen der alten chinesischen Schriftkunde und Literatur. Je tiefer man geht, um so empfindsamer wird es  (very sentimental); es ist ein imaginärer Raum voller Poesie. Es geht um ein Bewußtsein des Raumes.“

Während Changs Tochter Francise mir seine Hinweise und Gedanken übersetzte und erläuterte, nahm er meinen Katalog und „schrieb“ rasch einen Kopf aufs Papier und in einem zweiten Akt „zeichnete“ er eine zeitgenössische Kalligraphie. Beides kommt für ihn aus dem gleichen Strich.

Es gibt aber auch stark farbige Ölmalereien von großen Leinwänden mit Köpfen, Gesichter in Schwarz-weiß und Farbe, bemalte Keramiken und glänzend polierte Metallgesichter als Skulpturen in seinem Œuvre. Diese Vielfalt kann man nur umfassen, wenn man hinab steigt in der erwähnten „imaginären Raum voller Poesie“, sonst bekämpfen sich die Sujets und die Stile.

Mir schien die Vielfalt in der Ausstllung zwar informativ, aber auch unangebracht (ohne dass ich dafür eine klare Erklärung hatte). Als ich später mehrere Kataloge durchblätterte, fand ich einen mich überzeugenden Hinweis: alle Arbeite von Chang Yahon sind Solitäre. Dass sie als Reihen oder thematische Zyklen präsentiert werden, verleitet uns Veränderungen, Weiterungen, Abwandlungen von einem zum anderen zu erwarten und zu suchen. Aber es sind keine Veränderungen der Sujets, es sind Veränderungen der Empfindungen, des Raumes oder der Raumtemperaturen. Es sind Nuancen eines Zeichens wie es sie in der chinesischen Schrift immer wieder gibt. Die Verknüpfung von Zeichen-Wurzeln (Radices) und die Addition verschiedenartiger Zeichen zu neuen Wörtern und Bedeutungen sind ein „movens“ der künstlerischen Arbeit von Chang Yahon.

Man sollte seine Arbeiten nur einzeln betrachten, sich nur auf ihren Raum konzentrieren, dann erfasst man die Qualität des Künstlers und seiner Werke. Es ist gleichgültig, wie europäisch Chang Yahons Malerei uns manchmal erscheint, sie setzt sich nicht mit der westlichen Kunst auseinander, sondern mit einem Raum, den ihm die traditionellen Elementen seiner Kultur vorgeben.

Vergleichen bringt keinen Gewinn, aber sich einlassen auf das scheinbar so Vertraute im Fremden.

* (Yahon Chang in gewohnter deutscher Schreibweise)

Von September bis November 2013 wurden Werke von Chang Yahon im Kunstforum Markert in Hamburg gezeigt, kuratiert vom Prof. Claus Friede, der ebenfalls die Auswahl für Hannover vornahm.

Artistic Concepts

The only colours used are black and white, which are in themselves colourless, yet the black ink can be seen in five tonal gradients.

That absence of colour is a colour in itself; the pure at heart entails real sentiment; yet one could lose one’s direction in colours.

The pure black can replace the rest of the colours; it can even surpass the usual colours for representation of the true picture.

Unrestrained form allows the expression of truth and real sentiment.

Any figurative depictions are only incidental, what matters is a genuine representation of the pure form.

One stroke can surpass a thousand strokes; applying no technique can even surpass the application of numerous techniques.

An un-sculpted natural form may surpass sculpting from pre-conceived shapes to give form, thus the natural form gives way to the true form.

Shapeless, strokeless, colourless, only nothingness.

Only by freeing oneself into the realm of nothingness can the true form be fully realised.

                      --  Yahon Chang (29th Jan 2014, Germany)

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                 純一色彩  黑白本無色  墨分五色

無色即色  純真具真情  五色令人色茫

直指玄色去五色  不假五彩見真相

不拘形象是揚真相真情

不管像不像是真像

千筆不如一筆  千法不如無法

千刀不如無刀  自然無感即為真成

無形無筆無彩無無無

真無乃現真象也

                      --  張耀煌( 2014 129,德國